
Nicht nur in Obst und Gemüse stecken gesunde Vitamine
Wenn die Gedächtnisleistung älterer Menschen nachlässt, könnte ein zu niedriger Vitamin-B12-Plasmaspiegel ein Mitverursacher sein. Nennenswerte Mengen B 12 finden sich nur in tierischen Lebensmitteln.
Vitamin B12, in Fachkreisen auch Cobalamin genannt, spielt eine wesentliche Rolle bei verschiedenen Stoffwechselprozessen. Für die Kohlenhydrat- und Fettverwertung, den DNS-Aufbau, die Bildung roter Blutkörperchen, aber auch für die einwandfreie Funktion der Nerven ist eine ausreichende Zufuhr unerlässlich. Mangelt es dem Körper über Jahre an Vitamin B12, nimmt die Gehirnmasse und somit die Gedächtnisleistung zunehmend ab, wie eine Studie der Universität Oxford bei Senioren zeigte. Das Vitamin kommt lediglich in tierischen Produkten in nennenswerten Mengen vor (Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte).
Bei älteren Menschen vermindert die nachlassende Magensäurebildung zunehmend die Verdauung und somit die Freisetzung des Vitamins aus der Nahrung. Zudem benötigt der Körper für die Aufnahme ein spezielles Transportmolekül, den Intrinsic Factor, dessen Produktion in der Magenschleimhaut mit dem Alter abnimmt. Senioren leiden daher häufig meist unbeachtet unter einem Vitamin B12-Mangel.
Erschwerend kommt hinzu, dass eine Reihe von Medikamenten die Aufnahme des Vitamins aus dem Darm hemmt. Insbesondere Protonenpumpenhemmer, die bei magensäurebedingten Beschwerden eingesetzt werden, oder auch bestimmte Diabetesmedikamente können bei intensiver und langjähriger Therapie zu Mängeln führen. Auch Nikotin und übermäßiger Alkoholkonsum stören die Verdauung.
Übrigens: Besonders fettige Seefische wie Hering und Makrele sind aufgrund des hohen Gehaltes an Vitamin B12 und nervenschützenden Omega-3-Fettsäuren doppelt gesund für das Gehirn.